Ich dachte, es ist ein normaler Mensch wie Du und Ich
Eine Kurzgeschichte aus dem Leben in einer anderen Zeit
Ein Mensch wie du und ich mit Lebensfreude, Familie, Erfolg und allem, was zu einem geregelten Leben gehört. Glücklich und anerkannt in der Gesellschaft. Ein Mensch, den keiner mehr versteht und für den keiner Mitgefühl und Verständnis aufbringen kann - ohne Lebenskraft. Ängstlich und einsam, ganz alleine.
Es ist der selbe Mensch - 4 Stunden liegen dazwischen. .....
....Sie werden getrieben von der lebenslangen Sehnsucht nach eigener „Kinderliebe", die ihnen der Krieg geraubt hat. Es sind die letzten Kriegsopfer, bis der richtige Mensch, ein Medikament oder der Tod erlösend ihre Zwänge vernichtet. Ihre Eltern sind eine verstorbene Generation - im Krieg oder im Lauf der Zeit. Das lieblose, qualvolle, nicht mehr erfüllbare Kriegserbe bleibt in ihnen für den Rest ihres Lebens. Sie versuchen, den von ihren Ahnen geerbten Schmerz auf hemmungslose und ihnen nicht bewusste Weise weiter zu geben - „es war ja schon immer so" - „wir haben es nur gut gemeint".
Das Geben und Empfangen von Kinderliebe kann nicht aufgeschoben werden - es endet mit der Kindheit.